Die Geschichte der Kettlebell

Die Geschichte der Kettlebell

Die Geschichte der Kettlebell ist interessant und überraschend. Wie aus einer groben Kugelhantel ein modernes Fitnessgerät und Trendsetter wurde.

Inhalt:
Die Geschichte der Kettlebell im zaristischen Russland
Kettlebells in Deutschland
Die Wiederentdeckung in den USA

Alles begann im alten Russland der Zaren

Die Kettlebell, früher nannte man sie Kugelhantel oder Rundgewicht, ist eine Wiederentdeckung der modernen Fitnesswelt. Im Prinzip handelt es sich einfach nur um eine Kugel mit einem Durchmesser von 8 bis über 30 Zentimeter – je nach Gewicht – und einem Bügelgriff.
Die Hantel stammt aus dem zaristischen Russland und die Geschichten seiner ursprünglichen Verwendung tragen nicht wenig zum Mythos bei.

Die Kettlebell, so heißt es, sei eigentlich aufgrund der zaristisch-russischen Gewichtseinteilung in Pud (1Pud=16 kg) schon vor Jahrhunderten als Maßeinheit auf Vieh- und Bauernmärkten zum Abwiegen von Getreide und Vieh verwendet worden. Die auffällige Fitness und muskuläre Erscheinung der Männer an den Waagen muss wohl jemanden inspiriert haben, die Hanteln im Sport einzusetzen.

Eine andere Version verortet die Kugel von Anbeginn im Kraftsport.
So haben damals die sogenannten Muskelmänner im Zirkus und auf Jahrmärkten mit den Hanteln jongliert und ihr Publikum beeindruckt. Bald danach fand die Kettlebell ihren Weg in den Staatsdienst und kam auch beim russischen Militärsport zum Einsatz. Besonders bei Spezialeinheiten wie den Speznas gehört die Kugel seit geraumer Zeit zum Standardtraining.

Die Geschichte der Kettlebell in Deutschland

In Deutschland ist die Kettlebell unter Kraftsportlern bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts eine feste Größe. Ihren Start hatte sie in den sogenannten Rundgewichtsriegen der damaligen Turnvereine.

Auch in den Körperkultur-Clubs der NS-Zeit war die Kettlebell weit verbreitet. Die berühmte Propaganda-Fotografin der Nazis, Leni Riefenstahl, präsentierte auf ihren stilistisch perfekt choreografierten Fotos die gestählten Athleten beim synchronen Schwingen der Kugel, den verklärten Blick des arischen Übermenschen immer nach rechts oben gerichtet. Diese Bilder hat bestimmt jeder schon mal gesehen.

Für den Erfolg der Kettlebell in der jüngeren Zeit spielt die Zusammenarbeit des Marketing-Talents, Autors und CEO des Verlags Dragon Door Publications, John Du Cane, und des ehemaligen Speznas-Trainers Pavel Tsatsouline eine gewaltige Rolle.

Ohne ihre Weiterentwicklung in der Herstellung, die Gründung des weltweit ersten, zertifizierten Ausbildungsprogramms für Kettlebell-Instruktoren* und die Veröffentlichung diverser Fachbücher wäre es in den USA seit 2001 und bald darauf auch in Europa wohl kaum zu diesem Boom im Fitnessbereich gekommen.

Wie in Russland, so gehört nun auch in den USA die Kettlebell bei Kraft- und Kampfsportlern, ebenso wie bei diversen Elite- und Sondereinheiten des Militärs, der Polizei und privaten Sicherheitsdiensten zum Standard-Trainings-Gerät.

Auf die Qualifikation des Trainers achten

Heute gibt es kaum ein Fitnessstudio in Deutschland, das kein Kettlebell-Workout im Angebot hat. Die Kugelhantel gehört nun auch hierzulande zum Standard im Fitnessbereich.

Große Unterschiede gibt es allerdings bei der Qualität der Kettlebells und auch der Trainer. Hier sollte man sich unbedingt von einem absolut qualifiziertem Instruktor unterweisen lassen, denn eine korrekte Ausführung der Übungen ist unerlässlich für ein erfolgreiches Training ohne Gelenkprobleme, Haltungsschäden oder Überbeanspruchung von Sehnen und Muskeln.

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