Achtet beim Kauf auf die Qualitätsmerkmale der Kettlebells. Es werden die abenteuerlichsten Teile angeboten, die mit Kettlebells leider nichts zu tun haben. Hier erfahrt Ihr alles über Bauweise, Griffe, Lackierung und Überzug der Kettlebells.
Inhalt:
Herstellungsverfahren der Kettlebells
Auch die Oberfläche ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal

Prinzipiell gibt es zwei Verfahren zur Herstellung der Kettlebells. Beim Ersten wird die Kugel zusammen mit dem Griff in einem Stück in einer Form gegossen. Das andere Verfahren trennt den Guss von Kugel und Griff, der nachträglich auf die Kugel aufgeschweißt wird.
Zu erkennen sind die Kettlebells aus einem Guss an der kleinen Gussnaht oben auf dem Griff. Die Geschweißten weisen – sofern sie nicht abgeschliffen oder mit Kunststoff überzogen wurden – eine wulstige Schweißnaht zwischen Griff und Kugel auf.
Das Schweißen ist kostengünstiger und die Griffe können bei billigen Kettlebells ungleichmäßig bzw. schief aufsitzen, wodurch sich die Kugeln nicht ausbalancieren lassen. Dies kann bei ballistischen Übungen (wobei die Bell geschwungen und die Fliehkraft genutzt wird) die Gelenke überstrapazieren.
Außerdem kann bei unsauberer Verschweißung die Naht reißen und so die Kugel zum gefährlichen Geschoss werden. Bei den hochwertigen Marken-Produkten dürfte das aber eher nicht der Fall sein. Daher ist es so wichtig, auf die Qualitätsmerkmale der Kettlebells zu achten. Also Vorsicht bei Billig-Angeboten!
Das Verfahren aus einem Guss ist anspruchsvoller, erfordert mehr Aufwand und ist dadurch kostenintensiver. Dafür haben diese Kettlebells aber immer einen austarierten Massemittelpunkt und sind somit perfekt ausbalanciert – sie sind aber auch in der Regel etwas teurer.
Qualitätsmerkmale sind Oberfläche, Lackierung und Griffe
Die Oberfläche ist ein sehr wichtiges Qualitätsmerkmal und sollte nicht vernachlässigt werden. Die Wahl der Kettlebell darf man deshalb auch nicht nur nach farblichen Geschmack und Optik treffen.
Die glänzend-bunten Fitness-Kettlebells sehen ja teilweise lecker aus und die quitschig-pinken oder violetten Kunststoffüberzüge sprechen bestimmt auch besonders die Damen an, dennoch sollte man auf die Zweckmäßigkeit achten. Denn die Kugeln fallen schon mal herunter oder schlagen gegeneinander und die Oberfläche sowie Griffe werden durch Schweiß beansprucht.
Bei den Griffen gibt es drei Varianten der Oberflächenbehandlung: E-Coating, poliert oder lackiert. Die lackierte Version (die Griffe werden zuerst mit einer Grundierung überzogen und dann mit Acryllack lackiert) stellt leider die schlechteste aller Lösungen dar, denn früher oder später knallt man zwei Kugeln gegeneinander und die Lackierung platzt ab.
Wenn diese Lackierung absplittert, entstehen scharfe Kanten, an denen man sich leicht verletzen kann. Dasselbe gilt für verchromte Griffe. Außerdem empfinden viele Sportler die lackierten Oberflächen als „klebrig“, d.h., obwohl es die glattesten Griffe sind, rutschen sie nicht sehr gut durch die Hand und können Blasen verursachen. Abhilfe können aber Handschuhe bieten.
Die Lacke selbst, die bei der Oberflächenbehandlung der Griffe zum Einsatz kommen, sind ebenso ein zu beachtendes Qualitätsmerkmal. Denn viele „billige“ Kugeln aus chinesischer Herstellung werden oft und gerne mit giftigen Lacken behandelt. Natürlich aus Kostengründen.
Da man in der Regel aber ohne Handschuhe trainiert, kann man nie wissen, wie diese Lacke mit Schweiß reagieren und ob diese Gifte über die Haut aufgenommen werden.
Hochwertigen Kettlebells liegt daher auch eine Bescheinigung bei, welche die Unbedenklichkeit der Lackierung – also frei von Giften – garantiert.
Empfehlenswert ist hier wieder das elektrochemische E-Coating-Verfahren. Es wird eine sehr dünne, aber extrem widerstandsfähige Schicht aufgetragen, die sich der Struktur des Materials anpasst. Die meisten Profis bevorzugen diese Oberflächen (z.B. Dragon Door Kettlebells*), da sie perfekt in der Hand liegen und weder kleben noch rutschen.
Eine polierte Oberfläche findet man meist bei den Competition Kettlebells* und ist eine reine Frage des Geschmacks. Die Griffe sind glatt und rutschig – für viele Sportler zu rutschig.
